Die Umzugskosten sind bei den meisten privaten und beruflichen Umzügen ein heikles Thema. Oft unterschätzen Umziehende die Kosten, die im Rahmen eines Umzugs anfallen können. Denn ganz ehrlich: Wer rechnet schon damit, dass neben dem professionellen Umzugsservice auch vermeintliche Kleinigkeiten wie Parkgebühren und Nachsendeaufträge deutlich und spürbar ins Gewicht fallen? Hier findest du alle relevanten Informationen, die dir helfen, deinen Umzug möglichst kostengünstig durchzuführen.
Umzugskosten: damit musst du rechnen
Die Frage „Was kostet ein Umzug?“ lässt sich nicht pauschal mit einer einfachen Antwort wie „500 €“ beantworten. Denn schließlich ist jeder Umzug anders und verursacht dementsprechend andere Kosten. Ein ganz entscheidender Faktor ist die Frage, ob du deinen Umzug selbst organisieren und durchführen kannst oder ob du ein professionelles Umzugsunternehmen beauftragen möchtest. Professionelle Möbelpacker, die im Auftrag einer Möbelspedition den Möbeltransport erledigen, kosten logischerweise Geld, das du einsparen kannst, wenn du, vielleicht mit der Hilfe einiger Freunde, selbst mit anpackst und deine Möbel von A nach B schaffst. In jedem Fall solltest du, wenn du eine Firma beauftragst, darauf achten, dass dir das Umzugsunternehmen die Preise im Vorhinein verbindlich nennt. Folgende Umzugskosten fallen darüber hinaus bei einem durchschnittlichen Umzug an:
- Mietkaution für die neue Wohnung (maximal das Dreifache der Kaltmiete)
- Renovierungskosten in der alten Wohnung (Schönheitsreparaturen)
- Packmaterial und Umzugskartons (je nach Bedarf)
- Nachsendeauftrag bei der Post (20 € für sechs Monate)
- Parkgebühren für Umzugstransporter (behördliche Genehmigung des Parkens im Halteverbot)
- Meldekosten (Einwohnermeldeamt, GEZ, Auto, Finanzamt)
Damit bei deinem Umzug die Kosten nicht außer Kontrolle geraten, solltest du frühzeitig mit der Planung des Umzugs beginnen. So kannst du zum Beispiel durch einen Vergleich mehrerer Umzugsfirmen die günstigste und beste Firma für dich herausfiltern. Und wer weiß: Vielleicht findest du ja auch im privaten Umfeld Freunde, die dir nicht nur mit Ihrer Körperkraft beim Möbelschleppen, sondern auch durch das Bereitstellen eines Transporters zur Seite stehen können. Das kann einiges an Umzugskosten sparen. Falls du noch nie umgezogen bist, erfahre hier mehr über anfallende Kosten für deine erste eigene Wohnung!
Was kostet ein Umzugsunternehmen?
Das richtige Umzugsunternehmen zu beauftragen, ist sozusagen die Königsdisziplin beim Umziehen. Du solltest dir Zeit nehmen, um die Spreu vom Weizen zu trennen, sprich: um die seriösen Angebote von den unseriösen zu trennen. Auf jeden Fall misstrauisch werden solltest du, wenn statt eines Ansprechpartners und einer festen Adresse nur eine Handynummer und ein Postfach angegeben sind. Auch wenn bei einem Angebot nicht wirklich alle anfallenden Kosten aufgelistet sind, solltest du von einer Beauftragung Abstand nehmen. Listet eine Umzugsfirma Kosten wie Umzugsmaterial und behördliche Genehmigung der Halteverbostzone nicht explizit im Angebot, droht hinterher eine ungute Überraschung. Wichtig also: Jedes Angebot ausführlich prüfen und bei Zweifeln sofort nachfragen. Eine seriöse Firma wird dir gerne Auskunft über alle Kosten und Modalitäten geben. Und nicht zuletzt erkennst du einen seriösen Anbieter auch daran, ob man bereit ist zu einer persönlichen Vorbesichtigung und zu einer unverbindlichen Beratung.
Um den Aufwand genau einschätzen zu können, ist es durchaus üblich, dass sich eine Umzugsfirma im Vorfeld direkt vor Ort alle Gegebenheiten anschaut. Um auch ohne beauftragtes Umzugsunternehmen die Kosten deines Umzugs frühzeitig einschätzen zu können, kannst du im Internet nach kostenlosen Umzugskostenrechnern Ausschau halten. Diese geben dir Auskunft darüber, wie viel dein Umzug voraussichtlich kosten wird. Einige Beispiele, die dir einen Anhaltspunkte dafür geben können, deine Umzugskosten zu berechnen: Bei einer Größe der Wohnung von 40 Quadratmetern musst du als Einpersonenhaushalt bei einem Umzug über zehn Kilometer mit einem Preis von rund 600 € rechnen. Bei einer Wohnfläche von 70 Quadratmetern musst du als Zweipersonenhaushalt bei einem Umzug über 50 Kilometer hingegen mit einem Preis von rund 1000 € rechnen.
Umzugskosten per Privatkredit online stemmen
Eine attraktive Option, um die anfallenden Kosten für einen Umzug zu bewältigen, sind Privatkredite von privat an privat. Diese Methode wird auch als Crowdlending oder P2P-Kredit bezeichnet. Sie funktioniert folgendermaßen: Du veröffentlichst auf einer Onlineplattform kostenlos deinen Kreditwunsch und gibst ausführlich an, wieviel Geld du für welchen Zweck benötigst. Anschließend vermittelt die Plattform für dich private Anleger, die bereit sind, dir den Kredit zu geben. Bei dieser unkomplizierten und modernen Form des Kredits ist keine Bank am Geschäft beteiligt. Dadurch besitzen auch Freiberufler, Selbstständige und Azubis, die bei ihren Hausbanken traditionell einen schweren Stand haben, gute Chancen. Wenn du dich daranmachst, einen kostspieligen Umzug zu planen, solltest du also die Möglichkeit des Crowdlending als Finanzierungsoption nicht außer Acht lassen.
Umziehen: Tipps und Tricks
Mit relativ wenig Aufwand kann es dir gelingen, nicht nur deine Umzugskosten zu reduzieren, sondern auch einigem Ärger am Umzugstag aus dem Weg zu gehen. So solltest du zum Beispiel kurz vor deinem Umzug deine jetzige Wohnung ausmisten. Je weniger überflüssiges „Zeug“ den Weg von A nach B am Umzugstag antritt, desto besser. Auch solltest du dich, wenn du privat umziehst, frühzeitig um möglichst viele Umzugshelfer kümmern. Erfahrungsgemäß erscheinen am Stichtag nicht alle Helfer wie gewünscht, sodass du gut daran tust, Ersatz parat zu haben. Auch die Organisation eines geeigneten Umzugswagens solltest du nicht vernachlässigen, wenn du privat umziehst. Berechne die Transportfläche, die du benötigst, und suche anschließend nach einem passenden Umzugstransporter.
Sparen mit Umzugskostenvergütung
Unter Umständen kannst du die finanziellen Aufwendungen für den Umzug steuerlich absetzen: Falls du etwa geschäftlich umziehst, solltest du die Umzugskostenpauschale in Anspruch nehmen, die dir spürbar beim Günstig-umziehen helfen kann. Du erhältst den Betrag von derzeit 730 € für Ledige oder 1460 € für Verheiratete, indem du bei deiner Steuererklärung die entsprechenden Felder ausfüllst.
Beim Umziehen ummelden nicht vergessen!
Zu den unvermeidlichen Pflichtaufgaben beim Umzug in die neue Wohnung gehört das Ummelden. Von behördlicher Seite erwartet man von dir vor allem das Anmelden am neuen Wohnort. Da die Datenübermittlung elektronisch funktioniert, musst du dich mittlerweile nicht mehr am alten Wohnort abmelden. Du musst allerdings sehr wohl persönlich auf dem Einwohnermeldeamt deines neuen Wohnorts erscheinen, um dich als frisch Hinzugezogener anzumelden. Ebenfalls obligatorisch ist das Ummelden deines Fahrzeugs. Du kannst zwar mittlerweile auch am neuen Wohnort dein altes Nummernschild beibehalten, dies erspart dir allerdings nicht den Gang zur Kfz-Zulassungsstelle. Weitere Ummeldungen werden je nach persönlicher Situation fällig. Hierzu zählen der Telefonanbieter, der Strom- und Gasversorger, der Internetanbieter, die Hausbank, Versandhäuser, Vereine, etc. Im Zweifel solltest du rechtzeitig nachfragen, ob eine Ummeldung erforderlich ist.
Checkliste für den Umzug
Experten raten jedem, der vor der Aufgabe steht, einen Umzug zu planen, eine möglichst präzise und sachgemäße Checkliste für den Umzug anzulegen. Die folgende Liste soll dir dabei helfen, alle wichtigen Punkte zum richtigen Zeitpunkt in Angriff zu nehmen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie kann dir dabei helfen, die Kosten beim Umzug zu berechnen. Je nach Situation kannst du individuell einige Punkte der Übersicht streichen und andere hinzufügen:
- Termin festsetzen (drei Monate vorher)
- Urlaub nehmen (möglichst frühzeitig)
- Kündigung des Mietvertrages der alten Wohnung (möglichst frühzeitig)
- Organisation von Umzugshelfern (möglichst frühzeitig)
- Renovierung organisieren (möglichst frühzeitig)
- Handwerker beauftragen (möglichst frühzeitig)
- Versicherungen benachrichtigen (möglichst frühzeitig)
- Adressänderung mitteilen an Finanzamt, Vereine, etc. (möglichst früh)
- Umzugsmaterial besorgen (zwei Wochen vorher)
- Umzugsliste erstellen (zwei Wochen vorher)
- Wohnungsübergabe mit Vermieter abklären (zwei Wochen vorher)
- Bankkonto am neuen Wohnort eröffnen (zwei Wochen vorher)
- Genehmigung fürs Parken einholen (zwei Wochen vorher)
- Umzugskartons packen (eine Woche vorher)
- Erneute Nachfrage bei Umzugshelfern (eine Woche vorher)
- Kühlschrank abtauen (einen Tag vorher)
- Geld für den Umzugstag abheben (einen Tag vorher)
- Fahrzeuge abmelden (spätestens einen Tag vorher)
- Handy für den Umzugstag aufladen (einen Tag vorher)
- Wohnungsschilder entfernen (Umzugstag)
- Schlüsselübergabe (Umzugstag)
- Treppenhausreinigung (Umzugstag)